Zeitzeugengespräch (6. Mai 2025) |
„Hass tötet die Seele eines jeden Menschen“ - Stefan Horvath begann zu sprechen und auf einmal wurde es in unserem Zeichensaal ganz ruhig. Er berichtete den Jugendlichen mit entschlossener Stimme über sein Leben und erzählte von seinem Leidensweg. Seine Eltern waren in den verschiedensten Konzentrationslagern inhaftiert, er selbst verlor 1995 seinen Sohn bei einem Briefbombenattentat. Dieses Ereignis veranlasste ihn, Schriftsteller zu werden. Er schrieb ein Gedicht mit dem Titel „Ich möchte ein Engel sein“, das den Tod seines Sohnes thematisiert. Die Schülerinnen- und Schüler der 4. Klassen hörten aufmerksam zu, stellten Fragen und zeigten großes Interesse an der Thematik aber auch an Stefan Horvath als Person selbst. Einige wirkten nachdenklich, schockiert und mir als Geschichtelehrerin kam es so vor, als würden manche auch ihr eigenes vergangenes Handeln „hinterfragen“. Seine Lebensgeschichte, welche er mit Büchern und alten Fotos verstärkt darstellte, berührte. Genau das sollte das Ziel dieses Zeitzeugengesprächs sein, denn es geht nicht immer nur um den vergangenen 2. Weltkrieg und den dazugehörigen Nationalsozialismus, sondern viel mehr um das Hier und Jetzt. Wir alle leben in einer Zeit in der Geschichte und das Erinnern wichtiger als je zuvor scheint. Wir alle schreiben jeden Tag sozusagen „Geschichte“ und wir alle sollten viel mehr schätzen, wie schön es sein kann von anderen unterschiedlichen Religionen und Nationen zu lernen und zu profitieren als sie stets zu kritisieren. Es ist egal woher wir kommen, wichtig ist wer wir wirklich sind. Es war ein sehr berührender und lehrreicher Vormittag, dies bestätigten auch die Aussagen der Schülerinnen- und Schüler. Vielen Dank an Stefan Horvath, der seine Geschichte und Erfahrungen mit uns geteilt hat! |
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Bericht und Fotos: Hojas Anna-Maria |